Studio-Equipment selber bauen – Studer EQ 169 im API 500 Format
Alles dreimal überprüfen – so ist bei mir bis dato noch nichts schief gegangen. Bis jetzt habe ich meine Bauteile immer vorher sortiert. Beim Studer EQ hab ich mir das zum ersten Mal weitgehend gespart. Denn, ich hatte ja vorgesorgt..
Speichert man die benötigten Bauteile beim Elektronik-Händler Mouser als so genanntes Projekt ab, kann man zu jedem Bauteil einen eigenen Vermerk eintragen. Dort hatte ich bei der Bestellung bereits die Positionen der Teile auf der Platine eingetragen, zum Beispiel für einen Widerstand die Position „R5“. Mouser druckt dann einfach den eigenen Vermerk auf die Tütchen mit den Bauteilen. So muss man nicht lange suchen.
Von klein nach groß
Das Bestücken geht recht einfach: man startet mit den flachsten und kleinsten Bauteilen und arbeitet sich zu den immer größeren Teilen durch. So sorgt man dafür, dass nichts wieder rausrutscht, wenn man die Platine zum Festlöten umdreht, denn die Platine liegt dann immer auf den zuletzt bestückten größten Teilen auf. Mit eine Biegelehre (sie Bild oben) lassen sich die Teile immer passend zurechtbiegen und passen dann immer perfekt.
Je nach Platine sind die Teilenummern oder sogar die Werte der jeweiligen Bauteile auf der Platine aufgedruckt.
Jetzt wird’s individuell
Großartig beim selber bauen von Studio-Equipment: Man kann seine Geräte individualisieren: von optischen Variation, unterschiedlichen Komponenten, bis zu anderen Frequenzen beispielsweise bei einem EQ. Zu letzterem komme ich später noch mal zurück. Jetzt geht es erst einmal um die Übertrager – dies ist ein Bauteil, welches unter anderem ein symetrisches Signal in ein unsymetrisches wandelt – oder umgekehrt. Dies lässt sich beim Studer EQ 169 auch weglassen. Allerdings ist ein waschechter und hochwertiger Übertrager auch ein Bauteil, welches den Unterschied zwischen einem einfachen Gerät und einem teuren Gerät ausmacht. Nicht nur preislich – auch auf den Klangcharakter kann ein Übertrager einen großen Anteil haben.
Weil in den klassischen Geräten meist Carnhill (Neve), Cinemag oder sonstige amerikanische oder britische Übertrager verbaut sind, hab ich mich hier für das absolut passende Teil entschieden: einen Neutrik NTL 1. Übrigens kaum größer als ein Werthers Echtes Bonbon, aber mit 50 Euro das teuerste Einzelteil am ganzen EQ.
Die falsch gekauften Sockel hab ich übrigens trotzdem und mit Trick 17 eingelötet. Für die Schalter hatte ich noch einen Ersatz – der kommt aber wieder raus, denn für eine weitere Modifikation brauche ich einen anderen Schalter. Aber das schreibe ich im Teil 3…
Teil 1: Bauteile
Teil 2: Löten nach Plan
Teil 3: Individuelle Frequenzen und die erste Front