Mikrofon-Vorverstärker selbst bauen: Hairball Lola (Teil 2)

mikrofonpreamp-selbst-bauen-testDer erste Test – ich bin schon ein wenig nervös ob der Mikrofon-Vorverstärker funktioniert. Zwar kann ich löten, aber ich erinnere mich noch gut an die Elektrotechnik-Vorlesungen im Studium von denen ich absolut nix verstanden hab – und das obwohl der Dozent einer der Chefs von Palmer war….

(Ersten Teil schon gelesen?)

Wie geil – die Kiste läuft! Die Relais klicken, die LEDs strahlen und meine Gitarre klingt auf einmal gleichmäßiger, runder und größer!

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Jetzt gilt es noch das wirklich winzige Board für die LED-Kette zu bauen. Und trotz Euro zum Größenvergleich ist alles noch viel kleiner als es auf dem Foto wirkt. Zum Lesen der Dioden braucht man eine Lupe.

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Aber auch das klappt. Noch das Kabel anstecken, die Frontplatte davor und die Potiknöpfe anschrauben. Der Gainregler (oben) ist übrigens ein Grayhill-Switch, der angenehm schwergängig ist und mit sattem „Klack!“ einrastet.

DOA – der eigentliche Verstärker

Interessant sind noch die DOAs, die sog. diskreten Opamps. Bedeutet übersetzt:

  • diskret = einzelne Bauteile und keine ICs (siehe letzter Teil)
  • Opamp = operational amplifier
  • operational amplifier = die eigentliche Schaltung, welche für die Verstärkung des Signals zuständig ist.
Mikro-Preamp
Die beiden schwarzen Quadrate mit der Beschriftung 990c+ enthalten die Opamps. In meinem Fall sind diese von John Hardy. Dahinter sind die beiden Übertrager zu sehen.
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Diskreter Opamp (Foto: Hairball Audio)

Die Opamps kann man selbst bauen, gegen eine größere Auswahl an Varianten tauschen oder komplett gebaut kaufen. Die Größe und der Sockel ist hier ein Quasistandard von API: der 2520. Da hier aber auf eine winzige Platine dutzende Bauteile gequetscht werden, ist dies Fehlerquelle Nummer eins – und darauf habe ich verzichtet und fertig gebaute DOAs gekauft. Bei der Lola kann man übrigens bei der Bestellung wählen ob man Opamps dazu kaufen möchte, und wenn ja, welche. Und natürlich sind die Opamps auch am Klang beteiligt.

Übertrager

Die beiden Übertrager kümmern sich u.a. um die Symetrierung und die Impedanz-Anpassung. Obwohl die Lola an sich kein Nachbau eines bestimmten Gerätes ist, sind die Übertrager Nachbauten der absoluten Klassiker, u.a. dem 10468 input transformer von Neve.

Finale

Alles hat geklappt, der Preamp läuft, und der Sound ist wirklich großartig! Selbst die Akustikgitarre über DI angeschlossen klingt angenehm soft und nicht so schrill, wie man das von einem DI-Signal gewohnt ist.

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2 Kommentare

  1. Hallo Götz!

    Der Lola war auch mein erster DIY Preamp.
    Danach habe ich dann die Seite von den französischen Kollegen gefunden und den MP573 gebaut. Diesen finde ich noch besser, gerade bei Vocals oder direkt am Bass.

    Die Jungs haben auch EQs, Kompressoren, etc im Programm:

    http://www.soundskulptor.com/uk/mp573.html

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